Die HeRA vereint erst seit kurzem die fakultären Graduiertenakademien medRSD, iGRAD und philGRAD. In Zukunft können die Doktoranden von der Zusammenarbeit und vom Austausch über die Fakultätsgrenzen hinweg profitieren: HeRA stehen den jungen Wissenschaftlern als erste Anlaufstelle zentral zur Seite. Die HHU investiert damit in die Zukunft von Forschung und Lehre. Dies zeigt dem wissenschaftlichen Nachwuchs: An der HHU seid ihr richtig. Rektor Prof. Dr. Dr. H. Michael Piper betonte dies in seiner Eröffnungsrede. Er hoffe auf „einen Motivationsschub für alle Beteiligten“, vor allem sei es wichtig, den Promovierenden die Freiheit zu gewähren, eigene Ideen zu entwickeln.
Diese Forschungslust muss jedoch erst einmal geweckt werden. Wie das ganz individuell von statten ging, teilten drei junge Wissenschaftler der HHU mit den Gästen: Beim Kardiologen Dr. med. Florian Bönner war es der wortwörtliche „Funke“ der übersprang und bei ihm das Feuer für seine weitere wissenschaftliche Karriere zum Lodern brachte. Für ihn ist „Wissenschaft ein Spiel mit dem Feuer: Es muss entfacht und weitergetragen werden.“ Auch die Naturwissenschaftlerin Jun.-Prof. Dr. Birgit Strodel sieht in der Leidenschaft für ein Forschungsfeld den Schlüssel zum wissenschaftlichen Erfolg. Sie hält es wie Shakespeare: „Was ihr nicht tut mit Lust, gedeiht euch nicht.“ Prof. Dr. Gottfried Vosgerau empfahl den Doktoranden, sich während ihrer Promotion interdisziplinär zu vernetzen und sich etwa in der akademischen Selbstverwaltung zu engagieren.
Dass die Begeisterung, Hingabe und natürlich der Spaß an der Wissenschaft auch mit der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung – dem Nobelpreis – lange nicht erlischt, das zeigte Prof. Dr. Peter Grünberg eindrucksvoll. Der Wissenschaftler vom Forschungszentrum Jülich bekam 2007 den Nobelpreis für Physik und blieb neugierig, auch während seines Ruhestandes. Heute, mit 75 Jahren, beschäftigt er sich weniger mit dem „Riesenmagnetowiderstand“, für dessen Entdeckung er den Nobelpreis erhielt. Er widmet sich mittlerweile vielmehr dem „singing rod phenomenon“: Was man alles mit diesen klingenden Metallstäben machen kann und wie viele Forschungsfragen damit verbunden sind, zeigte Grünberg auch anhand praktischer Klangbeispiele.
Die rund 180 Gäste nutzten die Veranstaltung zur Vernetzung. Beim interdisziplinären Austausch über individuelle Forschungsprojekte fanden sich Anknüpfungspunkte für eine mögliche weitere Zusammenarbeit.