Rektorin Anja Steinbeck dankte den Stiftenden für ihre Bereitschaft, „in gut ausgebildete junge Menschen zu investieren, eine der wichtigsten ‚Ressource‘ unserer Zukunft“. Zudem ehrte und verabschiedete die Rektorin die langjährige Stipendienbotschafterin Prof. Dr. Hannelore Riesner, die das Amt auf eigenen Wunsch nach 14 Jahren niederlegte: „Der Erfolg des Förderprogramms an der Heinrich-Heine-Universität geht in entscheidendem Maße auf ihr großartiges Engagement zurück."
Die 15. Stipendienübergabe bot einige Superlative und viel Emotion. Die HHU verteidigt ihren Spitzenplatz im Ranking der eingeworbenen Stipendienanzahl in Nordrhein-Westfalen. Im aktuellen Förderjahr (seit 1. Oktober bis 30. September 2024) unterstützen 88 Stifter und Stifterinnen (Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen) insgesamt 465 Studierende aus allen fünf Fakultäten finanziell mit 837.000 Euro. Der Bund verdoppelt jede eingeworbene Spende, so dass insgesamt über 1,7 Millionen Euro vergeben werden können. Alle Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten somit 300 Euro monatlich über einen Zeitraum von mindestens zwei Semester.
Das Stipendium ist leistungsorientiert ausgerichtet, die dafür in Frage kommenden Studierenden gehören zu den besten 10 bis 15 Prozent ihres Jahrgangs. „Das Chancen-Nutzen-Stipendium erkennt diese Leistung an und hält Ihnen den Rücken frei, damit sie sich noch besser auf Ihre Ziele konzentrieren können“, so Anja Steinbeck in ihrer Begrüßung.
Zudem berücksichtigt die HHU in gewissen Grenzen persönliche Umstände mit Bonuspunkten für zusätzliche Belastungen: Es gibt an der HHU die Förderlinien für (BAföG-berechtigte) Bildungsaufsteigerinnen und Bildungsaufsteiger sowie für Studierende mit Kind. Aktuell werden sieben Studierende mit Kind und 38 Bildungsaufsteiger unterstützt.
Der persönliche Kontakt und die individuelle Betreuung bilden die Basis des Förderprogramms und sind eine HHU-Besonderheit: „Der Gedanke, dass das Stipendienprogramm an der HHU mehr ist als eine anonyme Stipendienvergabe, geht maßgeblich auf die Idee und das Konzept wie auch auf das Naturell unserer Stipendienbotschafterin und Stifterin der ersten Stunde zurück“, so die Rektorin. „Hannelore Riesner hat das Stipendienprogramm mit der ihr eigenen Begeisterung betrieben – dass aus 70 Stipendien im Jahre 2009 aktuell 465 wurden, zeigt welche Kraft Ihr Wirken über die Jahre entfaltet hat.“
In einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache bedankte sich die Rektorin für vergangenen 14 Jahre: “Liebe Frau Prof. Riesner, liebe Hannelore, Du hast Dich entschieden, das Amt der Stipendienbotschafterin nicht weiter zu bekleiden. Wir respektieren die Entscheidung, wenn gleich wir darüber nicht glücklich sind. Du hast das HHU-Förderprogramm durch Deine Persönlichkeit geprägt - Dich zeichnen aus: Durchsetzungsstärke, Authenzität, Nobless und Großzügigkeit, Kreativität und Erfolg – kurz DANKE!“
Prof. Andreas Pinkwart, der in einer Videobotschaft seine Grüße übermittelte, ergänzte augenzwinkernd: „Frau Riesner ist natürlich auch eine Persönlichkeit, der man nicht gerne mit ‚Nein‘ antwortet, wenn sie fragt, ob man fördern möchte!“ Als damaliger Wissenschaftsminister hatte er 2009 mit dem "NRW-Stipendium" ein Leistungsstipendium für begabte Studierende an den Hochschulen des Landes eingeführt. Dieses ging 2011 über in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Deutschlandstipendium.
„Die HHU zählt zu den TOP-Universitäten beim Deutschlandstipendium und das ist Ihr Verdienst, liebe Frau Riesner. Was Sie in den letzten Jahren als Stipendien-Botschafterin nicht nur für die HHU und Nordrhein-Westfalen sondern auch für Deutschland geleistet haben, ist einfach großartig. Ich sage heute danke, bleiben Sie gesund und bleiben Sie der HHU und unseren Hochschulen so verbunden wie bisher“, so Pinkwart.
Sichtlich bewegt verabschiedete sich Hannelore Riesner: „Nach 15 Jahren Aufbau und Weiterentwicklung ist das Förderprogramm jetzt inhaltlich, organisatorisch und administrativ gut aufgestellt – ein idealer Zeitpunkt, um es in neue Hände zu übergeben. Aber: Niemals geht man so ganz. Und wer mich kennt, der kann sich sicherlich vorstellen, dass ich auch weiterhin bei der einen oder anderen Gelegenheit für das HHU-Programm werben werde.“
Es folgte lang anhaltender Applaus.
Nach dem offiziellen Teil im Hörsaal nutzten die Anwesenden im Hörsaalfoyer an den vorbereiteten Stiftertischen die Möglichkeit zum Kennenlernen, zum Gespräch und Austausch.