Zum Inhalt springenZur Suche springen

Detailansicht Archiv

Politik und Universität im Dialog
„Ende der Freiheit?“ – Diskussion über Pro und Contra zum geplanten Hochschulgesetz

(Bild: Hans-Jürgen Bauer)

Mit Statements der Podiumsdiskutanten wurde ein erstes Stimmungsbild eingefangen. Den Anfang machte Dr. Stefan Berger (CDU). Er unterstrich, dass die Opposition den Gesetzesentwurf ablehne, er sei „unverständlich“. „Es gibt keinen schlüssigen Anlass, das Gesetz zu ändern.“ Dr. Karl Schultheis (SPD) entgegnete, dass dieses Hochschulgesetz das liberalste in Deutschland sei und plädierte für Kritik, „aber in einem ausgewogenen Verhältnis.“

Dr. Christian Dumpitak war als Sprecher des wissenschaftlichen Mittelbaus der Heinrich-Heine-Universität Diskussionsteilnehmer und sprach den hohen Grad an Motivation an, der an den Hochschulen die Arbeit bestimme. „Arantzazu Bößem Esperilla wies als AStA-Vertreterin darauf hin, dass die Studierenden Selbstbestimmung einer Quotierung vorziehen. Prof. Dr. Ulrich Decking, Vertreter der Professorenschaft der HHU, nannte den Entwurf ein „Hochschulrückwärtsgesetz“

Dr. Ruth Seidl (Bündnis 90/Die Grünen) machte für ihre Partei geltend, die Autonomie der Hochschulen immer vorangetrieben zu haben.  Dr. Joachim Paul (Piraten) geht der Referentenentwurf nicht weit genug. Er kritisierte die Existenz der Hochschulräte, die nach Ansicht seiner Partei eher die Funktion von Beiräten haben sollten. Angela Freimuth (FDP) plädierte dafür, dass Wissenschaft auf jeden Fall frei von Staatsdirigismus sein müsse, der Entwurf beinhalte „Misstrauen und Demotivation“, „man soll nicht eingreifen, wo es vor Ort funktioniert.“

Nach dem ersten Stimmungsbild fragte Moderatorin Kate Maleike Rektor Prof. Dr. Dr. H. Michael Piper nach seiner Meinung. Er nannte die Erfolge der NRW-Hochschulen in letzter Zeit, namentlich der Heinrich-Heine-Universität, etwa in der Exzellenzinitiative, der Durchsetzung von Bologna und bei der Bewältigung der doppelten Abiturjahrgänge, „alles durch Eigeninitiative! Das lässt sich durch Staatsdirigismus nicht erreichen!“

Senatsvorsitzender Prof. Dr. Michael Baurmann äußerte seine Meinung zum geplanten Wegfall der Anwesenheitspflicht: „Ich will nicht vorgeschrieben bekommen, wer in meine Seminare kommt.“ Zudem wies er auf die enorme Bürokratisierung durch die Schaffung neuer Gremien hin.

Rektor Pipers Fazit: „Eine hervorragende Veranstaltung, eine lebendige universitäre Diskussion.“ Als Monitum merkte er an, dass die bisherige Stellungnahme der Landesrektorenkonferenz keinen Niederschlag in dem Referentenentwurf gefunden habe.

Autor/in:
Kategorie/n: INTRANET News, Newsticker, Alumni-News, Pressemeldungen, HdU News
Verantwortlichkeit: